Ein charakteristisches Arbeitsfeld von Norbert Zuckerstätter sind seine Papierschnitte. Ihren Ursprung haben sie in der Verwendung von Schablonen für die Malerei. In verschiedenen Methoden durchdringt er das Papier, mit Messer, Schere, Feuer und Bürolocher. Damit eröffnet er sich  die 3.Dimension. Meist sind sie schwarz und weiß und in gleichem Format. Wichtig ist beim Papierschnitt, das Deckblatt bleibt als ganzes Stück erhalten, im Unterschied zur Collage, wo Teile zusammengefügt werden.

Die Bücher sind räumlicher Papierschnitt. Das Zerschneiden von Büchern löst oft Unverständnis aus, und die Zerstörung des Buches als Kulturträger ist problematisch. Die Vergangenheit seiner Heimat Salzburg, die Bücherverbrennungen haben ihn derart getroffen, dass er begann den Büchern, die durch die digitale Revolution im Müll landen, durch den Prozess der Verbrennung eine Stimme zu geben. Mit der Kerze wird Seite für Seite durchgebrannt, und mit dem Feuerzeug zu einer kraterähnlichen Oberfläche modelliert. Mit der Frage, ob oder welches Buch man zerstören darf, wurde schließlich auch die historische Ausgabe von „mein Kampf“ aus dem Jahr 1939, das bei uns 70 Jahre lang verboten war, von ihm bearbeitet.